Ur- und Ortsgeschichte für alle
Ratsfrau und Kolpingschwester Margit Jung besuchte zusammen mit Flüchtlingsfamilien das Museumszentrum Quadrat in Bottrop, um Toleranz und Mut zur gegenseitigen Verständigung zu fördern. Darüber hinaus soll eine Verbindung zwischen alter und neuer Heimat geschaffen werden, denn die Geflüchteten erfahren Stärke durch Bildung aber auch durch Anerkennung ihrer kulturellen Identität. Sowohl die Museumspädagogin Sarah Sandfort als auch die Besucher waren begeistert.
Für die Organisatorin ist es eine Herzensangelegenheit, den Flüchtlingen, die hier zu uns nach Bottrop kommen, eine Hilfe zu sein. Daraus entstand dann auch die Idee, eine Anlaufstelle in der Katholischen Familienbildungsstätte Bottrop für Frauen und in den Räumlichkeiten der Herz Jesu Kirche für Männer einzurichten. In ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit bekommt Frau Jung Unterstützung von Pastoralreferent Florian Giersch aus der Pfarrei St. Cyriakus. Als Ansprechpartner heben die beiden dafür zwei wichtige Aspekte hervor: Nicht nur für die Flüchtlinge da sein, sondern auch für die Bürger in Bottrop. Zudem ist die praktische Begleitung der Menschen im Alltag ein wichtiger Aspekt.
Die Flüchtlinge wollen, aber müssen auch lernen, sich in Bottrop zu orientieren. Dazu gehört, dass man ihnen zeigt, wo man bei uns gut einkaufen kann, den einen oder anderen Behördengang mit ihnen macht und behilflich ist wenn Rat und Tat gefragt sind. Ganz automatisch kommt es dann dazu, dass sie ihr in den Sprachkursen gelerntes Deutsch anwenden. Wenn etwas unklar ist haben sie jemanden, den sie fragen können und lernen gleichzeitig noch den für sie teilweise fremden deutschen Alltag kennen. Wer als Flüchtling nach Deutschland kommt, hat oft die Hoffnung und vor allem einen Wunsch im Gepäck: selbstständig, unabhängig und in Frieden leben zu können. Damit das klappt, müssen viele Rädchen ineinandergreifen, eins davon ist das ehrenamtliche Engagement zur Förderung der Integration und der gesellschaftlichen Teilhabe. Dabei geht es um die Hilfe von Mensch zu Mensch. Es ist schön zu sehen was entstehen kann, wenn man nicht mehr über sondern mit Flüchtlingen spricht. Wir haben das Privileg in Frieden zu leben und die Freiheit an eine Zukunft zu denken. Die Flüchtlinge dagegen haben schwer an ihrem Weg zu Frieden und Freiheit zu tragen, darum brauchen sie unsere Hilfe.
Bericht: Thomas Wurm