Mit Umwegen „die Kurve“ bekommen – Stellungnahme des Diözesanpräsidiums zur Synodalversammlung
Gesamtergebnisse der Synodalversammlung stimmen versöhnlich
Ereignisreiche Tage liegen hinter den Synodalen in Frankfurt und auch aus Sicht des Kolpingwerk Diözesanverband Essen „hinterlässt das Gesamtergebnis einen durchwachsenen Eindruck und die atmosphärischen Störungen zwischen Laien und Bischöfen scheinen eher größer geworden zu sein als vorher“, meint Diözesanvorsitzender Christoph Lammerding. Die aus unserer Sicht immer größer werdende Schere zwischen progressiven und konservativen Kräften in der katholischen Kirche wird einmal mehr in Fragen der „Grundlagen einer gelingenden Sexualethik“ deutlich. Dieses Synodalpapier sorgte für Aufsehen, da es in der Schlussabstimmung nicht die erforderliche Mehrheit der Stimmen der Bischöfe erhielt. „Wir sehen hier eine vertane Chance einer Weiterentwicklung in dieser Frage. Besonders befremdlich war, dass die ablehnenden Bischöfe sich nicht gemüßigt fühlten ihre Ablehnung zu begründen. Dies ist nicht nur wenig wertschätzend gegenüber den Laien, sondern zeugt davon, dass das Prinzip „Synodalität“ noch nicht bei jedem angekommen ist“, äußert sich Diözesangeschäftsführerin Dorothea Dautzenberg kritisch.
Diese auch medial für Aufsehen sorgende Abstimmung überschattet aber auch die positiven Weiterentwicklungen, die möglich gewesen sind. Hier sind die mit breiter Mehrheit verabschiedeten Papiere zur Änderung der kirchlichen Grundordnung zu nennen, aber auch das Papier „Frauen in Diensten und Ämtern in der Kirche“. Beide Papiere zeigen einen deutlichen Blick nach vorn. Im erst genannten Papier ist unter anderem die Einführung einer Nichtdiskriminierungsklausel enthalten, die zukünftig Teil der kirchlichen Grundordnung werden soll. Demnach darf die geschlechtliche Identität und die persönliche Lebensform bei der Schließung von Arbeitsverhältnissen keine Rolle spielen. Im verabschiedeten Synodaltext „Frauen in Diensten und Ämtern in der Kirche“ ist besonders hervorzuheben, dass hier ein Handlungspapier verabschiedet worden ist, welches die Bischofskonferenz auffordert, die Voraussetzungen zu schaffen, dass zukünftig eine Predigterlaubnis auch für qualifizierte Frauen (Pastoral- und Gemeindereferent*innen) möglich werden soll. „Es gibt weiterhin viel zu tun, um dem Vertrauensverlust in der katholischen Kirche in Deutschland zu begegnen. Ebenso ist das Machtgefälle zwischen Laien und Priestern immer noch weit von „geschwisterlicher Kirche“ entfernt. Wir als Verband sind da in unseren Leitungsstrukturen schon deutlich partizipativer“ meint die stellvertretende Diözesanvorsitzende, Simone Niess, abschließend.