Stellungnahme des Kolpingwerk DV Essen zur Segnung gleichgeschlechtlicher Paare
Mit großer Enttäuschung haben die Verantwortlichen im Kolpingwerk Diözesanverband Essen die Verlautbarung der römischen Glaubenskongregation zur Kenntnis genommen, dass es weiterhin ein Verbot der Segnung von gleichgeschlechtlich lebenden Paaren geben soll. Wir stehen als Verband für ein modernes und an den gesellschaftlichen Realitäten orientiertes Menschenbild. Dass die Verlautbarung der römischen Glaubenskongregation nicht nur unter den katholischen Laien in unserem Bistum und darüber hinaus auch bei einer nicht unbeträchtlichen Anzahl von Klerikern, auch in ihrem sprachlichen Duktus, für Unverständnis gesorgt hat, zeigt einmal mehr, dass dieses Menschenbild von einer Vielzahl engagierter Christen so nicht mehr geteilt wird.
Die Kluft zwischen den weltkirchlichen Verlautbarungen und der Realität einer zugewandten, den einzelnen in den Blick nehmenden Pastoral und Seelsorge, die sich an alle Christen und Christinnen richtet, wird immer größer.
Wir als Kolpingwerk Diözesanverband Essen, sind offen für alle Menschen. Wir stehen für ein an den Realitäten orientiertes Gesellschaftsbild, welches Menschen, die ihr Lebens- und Liebesglück in gleichgeschlechtlichen Lebenspartnerschaften gefunden haben, nicht ausschließt. Dies umfasst für uns auch den Wunsch der Segnung einer Liebesziehung. Wir stehen für eine bunte und vielfältige Kirche und versuchen, dieser Vielfalt auch in unserem Verband Rechnung zu tragen.
Wir sind froh, dass unser Bischof sich in diesem Anliegen mit klaren Worten positioniert.
Christoph Lammerding
Diözesanvorsitzender im Kolpingwerk DV Essen